Der Sozialstaat sorgt für seine Bürger*innen. Er stellt sicher, dass alle in Würde leben können. Wird das Versprechen auch heute noch gehalten? Es gibt Zweifel und sie haben große gesellschaftliche Sprengkraft. Die gesellschaftlichen Gruppen, die den Abbau des Sozialstaats befürworten, stehen damals wie heute denjenigen Menschen gegenüber, die oftmals keine mächtige Lobby haben, aber den fürsorglichen Sozialstaat brauchen. Aber der Sozialstaat ist noch mehr. Er ist nicht nur für die besonders Schutzbedürftigen zuständig – er sorgt auch vor und er versichert.
In diesem Seminar möchten wir mit euch über eure Erwartungen an unseren deutschen Sozialstaat sprechen. Ausgehend von euren Erwartungen und Erfahrungen wollen wir in diesem Bildungsurlaub den Sozialstaatsgedanken analysieren und das staatliche Versprechen kritisch reflektieren. Jenseits unserer subjektiven Erwartungshaltungen hat der moderne Sozialstaat natürlich auch gesetzliche und wirtschaftliche Grundlagen. Diese Grundlagen definieren wesentlich die Rahmenbedingungen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Einige dieser Grundlagen werden wir uns im Seminar gemeinsam erarbeiten. Darüber hinaus gehört natürlich zum tieferen Verständnis auch ein Blick in die Geschichte des Sozialstaats. Jedoch soll der Blick nach vorn, in die Möglichkeiten der Zukunft, in diesem Seminar den größeren Anteil haben. Im Zukunftsteil wollen wir zusammen mit euch Möglichkeiten ausloten, die ge sell schaftliche Gruppen aber auch jedes Individuum zur aktiven Gestaltung dieses deutschen Sozialstaates haben. Erwartungen und verschiedene Einflussmöglichkeiten werden in Zusammenhang gebracht. Schließlich können wir als Gewerkschafter*innen den Sozialstaat der Zukunft mit einer fundierten (Erwartungs-) Haltung und einem klaren Ziel selbst mitgestalten und politisch vorantreiben!
Zielgruppe
Interessierte Arbeitnehmer*innen und IG Metall-Mitglieder. Besonders Mitglieder von Vertrauenskörperleitungen und ehrenamtliche Referen*innen. Der vorherige Besuch des A -1/Jugend 1-Seminars wird empfohlen.